Dienstag, 13. Dezember 2011

Las Vegas (Oder vielleicht doch Venedig?)

Las Vegas, Stadt der Lichter.

Oder des Halbdunkels. Runter vom Strip, rein ins Venetian.

Irgendwie merkwürdig, durch Venezianische Shoppinggassen zu laufen. Stilechte Stuckaturen an den Fassaden, fast ein bisschen zu gut erhalten, um echt zu sein. Und auch das Licht ist irgendwie besser als echt. Nicht schlecht, dieses Dämmerlicht, im Halbdunkel wirken die Lichter der Läden viel heimeliger.

Nur, eben: der Körper weiss, dass es niemals stundenlang dämmern kann. Dass irgendwann die Nacht kommen muss und es Dunkel wird. Oder aber auch der nächste Morgen kommt. Und mit ihm das grelle Licht, in dem Lug und Trug unbarmherzig beleuchtet werden werden.

Aber bis dahin...

Willkommen in Las Vegas.

(Auch wenn das für uns inzwischen schon wieder vier Wochen her ist.)

11'000 Meilen sind nicht genug

102'924 Meilen. Das sind über 11'000 Meilen, seit wir im Juni den Traqtor mit 91'060 Meilen gekauft haben - in Vallejo, Northern California.

Das Foto vom Tacho haben wir im Oktober in Chino gemacht. Da haben wir das erste Mal versucht, unseren Traqtor wieder zu verkaufen. Ihn für viel Geld auf Craigslist gestellt, nur um erst Tage später zu merken, dass Craigslist uns irgendwie verdächtig findet und die Anzeige nie veröffentlicht hat. Vielleicht weil es zu viel ist, wenn wir gleichzeitig auch noch ein Inserat für den Trailer schalten? Vielleicht, weil die Vorwahl der Telefonnummer nicht zum Standort der Ware passt? Vielleicht weil zu viele Links nach draussen im Inserat stecken?

 Wir werden vermutlich nie wissen, was Craigslist gegen uns hat. Letztlich sind wir den Traqtor über Ebay Motors losgeworden, für nicht ganz so viel Geld, und einen ganzen Monat später. Also genug Zeit für 2'200 weitere Meilen auf dem Weg nach Las Vegas, Death Valley, Las Vegas und Long Beach. Bis wir ihn am Ende in Los Angeles an jemanden übergeben haben, der ihn wieder nach Northern California fährt. Nur noch 500 Meilen - und der Traqtor ist zu Hause.


Buenos Aires



Wau, wie doch die Zeit vergeht. Nun sind wir schon seid mehr als fünf Wochen hier in Argentinien. Nach 4 Wochen Buenos Aires wurde es Zeit zu gehen. Super Glück hatten wir mit dem Wetter, nicht zu heiss, nicht zu kalt. Ein paar regen Tage dazwischen und Hitze Tage, eigentlich Perfekt.


Die ersten zwei Wochen haben wir die Stadt erkundigt um überhaupt zu wissen wo wir sind. Was ich das Gefühl habe, dass wir das noch immer noch wissen. Zwar sind wir im Süden angelangt doch ist die Mentalität hier zum kennen lernen. Nicht so offen und herzlich auf den ersten Augenblick wie in den Staaten, aber auf den zweiten, wenn man ihn dann auch bekommt, schon.


So haben wir nette Menschen kennen gelernt und durften zusammen ins neue Jahr rein feiern. Lustig wars und wenn ich mich daran erinnere kommt mir ein Schmunzeln über die Lippen. Weihnachten, wie kanns auch sind, war schon ziemlich anders wie zu hause. Benjamin fragte auch mehrmals nach Schnee und wenn der denn komme und einen tollen echten Weihnachtsbaum. Gar nicht so leicht erklären warums zu hause schneit und hier eben gerade der Sommer angefangen hat.


In Buenos Aires feiert man Weihnachten ähnlich wie Silvester, mit viel Feuerwerk lange in die Nacht hinein.


Lustige Geschichten gab es auch. Man muss wissen dass man für alles immer lange anstehen muss und grosse Geduld gefragt ist. So auch imm Disco, einem Supermarkt in der Stadt. Nach einer halbe Stunde anstehen in der Schlage kommt an die Kasse ein Mann mit einem super gefüllten Einkaufswagen darauf eine Frau vor uns und wir ihn gefragt haben ob er sich nicht in die Schlage stellen könne und zwar nach hinten wie dass alle tun. Darauf hin meinte eine andere Frau und er, die Frau stand zuerst vor uns das stimmt, sie haben die Plätze getauscht. Was für ein Scherz oder, noch nie gesehen oder gehört, Plätze tauschen an der Kasse. Aber warum nicht, das werde ich in Zukunft zu hause auch so machen, einfach so mal den Platz mit jemandem Tauschen, grins. Dann wars hallt für uns eine Stunde anstehen an der Kasse, wir habens überlebt :-).


Leider wurde uns ja die Kamera gestohlen und die Bilder sind rarer und schlechter denn je. Zum Glück gibt's ja iPhone und so doch ein paar Eindrücke von der Stadt und dem Land.


Zur Stadt, dass muss ich sagen habe ich ein gespaltenes Verhältnis, ich bin sicher nicht das letzte Mal da gewesen, aber das muss nicht gleich morgen sein.
























Mittwoch, 12. Oktober 2011

Los Angeles


Mittlerweile sind wir schon fast drei Wochen in LA, wau ne lange Zeit. Anfangs waren wir so erschlagen von diesem Ort dass weder es Bilder noch Worte gab. So im Nachhinein schade, aber es fand sich einfach keine Zeit zum schreiben, zu müde waren wir alle.


Gehofft hatten wir ja eigentlich anzukommen an einem Ort und uns eine Wohnung suchen, Benj in den Kindergarten schicken um unsere weitere Reise zu planen. Und wie immer kommt alles anders.


Wir waren eine Woche im Malibu State Park und danach eine Woche in Anaheim in der nähe vom Disneyland. Malibu und Umgebung hat uns ziemlich erschlagen, ich glaube auch weil wir so nach Wohnungen uns umgeschaut hatten, besser gesagt wo es uns denn gefallen könnte. Bis rauf nach Santa Barbara sind wir gefahren, da wird's langsam erschwinglich, grins.









Hier ist einfach alles zu teuer, egal ob schön oder nicht. Und eigentlich recht frustrierend da man sich ja eh nicht das leisten kann was man möchte und so hinken glaube ich viele Menschen immer sich selber hinten drein. Irgendwie absurd, der teil von LA. Durch die teuerste Strasse sind wir auch gefahren in Beverly Hills und durch schöne Villen Gegenden, aber will man da wirklich leben?






Unser Hike auf den Hollywood Hills war sehr warm aber beeindruckend. Die Stadt von oben zu sehen und diese enorme Agglomeration einfach unvorstellbar. Man nehme die ganze Schweiz und noch 10 Millionen mehr Menschen dann hat man LA, ich bin immer noch schwer beeindruckt von diesem Ort.








LA muss man ja erFahren und fahren und fahren, die Distanzen hier sind unglaublich und so ist man locker für einen kleinen Einkauf grad mal 1 Stunt Autofahrt los. Geschweige wenn man die Gegend wechselt da kanns dann auch mal 2 oder 3 Stunden sein je nach Verkehr. Eigentlich fänd ich ein Helikopter hier ein muss und ich habe Arne gesagt wenn wir uns den Helikopter leisten können wird es mir hier sicher auch gefallen.


Mittlerweile habe wir uns hier akklimatisiert, was heisst hier, hier in Chino. Die Distanzen immer noch gross aber machbar. Das Wetter ist auch wieder schöner und so konnten wir heute an Strand, Laguna Beach, fahrt rund 50 Minuten, gar nicht so weit. Nach einem smaltalk mit netten Menschen haben wir von einem Campingplatz ganz in der nähe von Laguna Beach erfahren und den mussten wir dann gleich noch anschauen gehen, toller Ort, könnte unsere nächste Station sein für eine Woche.


Hier sind wir in einem tollen Park an einem See mit Spielplatz und Wasserspass für Benjamin, der sich heute morgen auch reichlich ausgetobt hat. Nachdem wir gestern in einer Einkaufsstrasse, auch da ein toller Wasserspass, drauf aufmerksam gemacht worden sind dass unser Junge nicht Barfuss gehen darf, und so auch der Wasserspass zu ende war.


Zurück zu unserem Campingplatz, sehr heiss ist es hier, heute hatten wir 40 Grad, wau. Der einzige Hacken hier, es stinkt fürchterlich von den Rindviechern, wann auch immer die hier waren. Sehen tut man keine mehr aber der Duft, wahrlich kein vergnügen, schade sonst hätten wir hier auch gerne noch verlängern können, vielleicht gewöhnt man sich ja an das Methan :).


Gestern waren wir shoppen, toll wau ich bin begeistert. Einen tollen Outletladen da muss ich dann gleich nochmals hin, das war erst der erste Teil. Ich habe ja nach zu holen so lange wie ich auf Entzug war, grins.


Dann haben wir immer noch eine Menge zu tun betreffend unserem Wohnhaus und unserem Traqtor. Da habe ich zu Arne gesagt es wäre mal toll Glück zu haben und siehe da…. Ganz in der nähe von uns findet die grösste RV Messe statt in der Region und da hoffen wir sehr auf Interessenten zu treffen die vielleicht ein Winterschnäppchen machen wollen, wer weiss, ich bin gespannt auf Freitag, dann weiss ich mehr.


Dazwischen noch was ganz anderes. Vor lauter Hollywood: Benjamin du möchtest ja Schauspieler werden damit du immer im Fernseher sein kannst oder aber auch im Kino? Mhm das ist cool, aber Mami jetzt möchte ich doch lieber Boxer werden, gel die werden auch gefilmt und fotografiert, dann lieber Boxer. Ich freu mich dass das sich noch eine Weile hin zieht.

Dienstag, 4. Oktober 2011

Bryce Canyon National Park


Dienstag, 27. September


Schön war das Telefonat nach hause. Jetzt aber alles zusammen räumen und los Richtung Wüsste. Utahs Wüste, eine karge Landschaft und über 100 Meilen kein gar nichts nur Staub, kleinst Grünzeug und Berge, eigentlich sind das auch nur Felsblöcken und gar nicht so richtige Berge. Bryce Canyon steht auf unserer Liste, ist gar nicht so weit nur ca. 3 Stunden, das finden wir ganz ok.


Unser Campground ist ganz in der nähe des Touristen Magnets, ca 30 Minuten und schön sich da zurück ziehen zu können. Erst haben wir es ja bereut nicht bis ganz oben hin mit unserem Trailer zu fahren, aber heute schaut das schon ganz anders aus. Nach dem Platz aussuchen und alles wieder herrichten, sind wir dann gleich los rauf nach Bryce Canyon. Der Sonnenuntergang muss da wunderschön sein, und das war er auch. Fast zu spät waren wir schon dran, denn die Sonne geht ja im Westen unter und das ganze ist Nordosten zu gerichtet. Trotz allem tolle Bilder konnten wir schiessen und auch noch ein Stück wandern. Die grosse Wanderung ist ja für morgen um 6 Uhr früh geplant. Die Massen an Menschen lässt einem erraten dass man nie alleine sein wird hier, grins. Viele Europäer sind hier versammelt, sind wohl Herbstferien.



Mittwoch, 28. September


5:30 Uhr morgens, alles ist noch dunkel und die Strasse noch leer. 1 Stunde Zeit um aufzustehen, wach zu werden, alles zu packen und zu frühstücken. Der Rucksack ist fertig, alle Brote geschmiert, es kann los gehen. Wirklich Pünktlich zum Sonnenaufgang sind wir auch am Bryce Point, nicht ganz alleine aber fast, nach gestern Abend hätte ich mehr Menschen erwartet. Kurz noch ein paar Bildchen vom Sonnenaufgang, atemberaubend schön und dann ab nach unten dem Peekaboo Trail entlang bis wir den Navaio Trias kreuzten und dann Richtung Sunset Point rauf zu laufen. Bis unten hatten wir den ganzen Canyon für uns, super toll. Benjamin war ganz aufgeregt zwischen den Steinen zu laufen und viel Dinge zu entdecken. Ganze vier Stunden waren wir unterwegs mit wenigen Pausen um nicht in die grosse Hitze zu kommen. Benj du bist der Beste. Mit vielen kleinen und grossen Ästen war er die ganze Zeit dicht bei uns und auch alles selber gelaufen ohne zu jammern, wann sind wir endlich da, cool wirklich.


Diese Wanderung war und ist einmalig, unvergesslich beeindruckend. Eine Vielfalt von Steinen und Sand, Farben und Düften, einfach toll. Benjamin meinte oft Spuren von Bären oder Pumas zu sehen, aber dem war leider oder zum guten Glück nicht so, sondern nur Schuhsolen abdrücke. Der ganze Ort ist ziemlich ausgetrocknet. Es muss ja im Sommer starke Regenfälle hier oben geben und dann später im Winter auch recht viel Schnee, sicher auch eine tolle Jahreszeit sich den Winter aus zu suchen.


Oh und das aller Beste hat ein Amerikaner geboten, der mich nach meinem Wanderstock gefragt hat. "Wo haben sie den den schönen Wanderstock her? Gibt's da unten etwa ein Souvenir Laden?" Als erstes habe ich gedacht der will mich veräppeln aber dann als die Frage nochmals kam, habe ich ihm ganz nett erklärt man könne sich einfach bücken und welche vom Boden auflesen wenn man einen für sich passenden Ast gefunden hat, grins. Unglaublich aber war, cool Frage vom Herrn Ami.


Zurück hier auf dem Campingplatz gab es zuerst mal den Resten zu essen aus dem Rucksack. Für Arne ein Nickerchen und ich schreiben. Benjamin hat ne Freundin hier gefunden und spielt ganz süss mit ihr, sie ist ja auch schon 8 Jahre alt, aber komisch Mami, gar nicht grösser wie ich. Und so hatten wir einen ruhigen Nachmittag.


Das Holz für unser Feuer haben Benjamin und Arne geholt und so kann einem romantischen Feuerchen nichts mehr im Weg stehen. Es wird ja hier am Abend auch früh dunkel, da wir hier ganz nah an der Zeitverschiebung sind. Nur 3 Stunden entfernt und die haben eine Stunde länger als wir hier. Nach langem Diskutieren wie es jetzt weiter gehen soll, ob Zion oder nicht, ob Gran Canyon oder nicht, ob Las Vegas oder nicht. Haben wir uns entschieden nach LA zu fahren und uns da ne Wohnung für zwei Monate zu mieten, um zur Ruhe zu kommen. Weit sind die Ausflüge von da auch nicht und unser Trailer steht ja immer bereit wenn wirs dann wieder sind. Wir sind einfach zu müde um all diese schönen Dinge zu geniessen und jeden Tag Nudelfertig, auch wenn alles super toll ist und wir hier zu dritt eine unglaublich harmonische Zeit haben. Aber jetzt genug geschrieben, das Abendessen steht an und dann früh in die Federn, morgen geht's dann weiter und das wird sicher ein langer Tag.

























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